Fingersetzen

Fingersetzen

Das ist Andreas’ Domäne! Es gibt auf dieser Welt wahrscheinlich wenig Pianisten, die so viel Ahnung von den Möglichkeiten des idealen (und gleichzeitig variablen) Fingersatzes haben (Mit „Fingersatz“ bezeichnen wir die intuitive oder bewusste Entscheidung, welchen der zehn Finger auf eine bestimmte Taste zu setzen). Dies ist nämlich eine wahre Kunst! Die richtige Entscheidung soll ein flüssiges Spiel ermöglichen, dabei die Spannung in der Hand auf Dauer möglichst gering halten und – das ist das Wichtigste – dem Ausdruck der Musik dienen.

Andreas’ Fähigkeit wurde vor allem vom G. Henle Verlag erkannt und er wird regelrecht bestürmt, neue Editionen zu befingersatzen zum Wohle des lesenden Pianisten. Mittlerweile hat Andreas riesige Erfahrung gesammelt und kann mit Sicherheit und Eleganz die kniffligsten Stellen entwirren oder zumindest erleichtern.

Diese Arbeit macht er oftmals abends oder nachts – zu Yaaras Unglück, die am liebsten seine Gesellschaft in Anspruch genommen hätte…

 

Omanut

Omanut

Aus dem Pressetext: „Omanut ist das hebräische Wort für «Kunst». Nach einem Interview für das Omanut-Radio begann Yaara Tal über das Wort und seine etymologischen Wurzeln Gedanken zu machen. Bei dieser spielerischen Recherche hat sie manche Entdeckungen gemacht von denen sie berichten wird. Ganz wichtig ist ihr auch der grenzüberschreitende Blick. Aus diesem Grund bat sie den mit ihr seit langem befreundeten Schweizer Philosophen Iso Camartin in seinem Wissensschatz zu graben und zu erzählen wie sich das Themenfeld «Kunst» in anderen Sprach- und Kulturgemeinschaften darstellt.“

Das Referat wurde von einer Powerpoint-Präsentation begleitet.

Hier einige Folien als Beispiel:

Andreas und Yaara sind Mitglieder der Bayerischen Akademie der schönen Künste!

Andreas und Yaara sind Mitglieder der Bayerischen Akademie der schönen Künste!

Was haben Alexander Kluge, Juli Zeh, Jörg Widmann, Jens Harzer, Gerhard Polt, Uwe Timm und Franz von Bayern gemeinsam? Schwierige Frage – aber eine einfache Antwort: Sie alle sind ordentliche Mitglieder der Bayerischen Akademie der schönen Künste.

„Die Akademie ist eine Vereinigung von namhaften Persönlichkeiten aus dem künstlerischen Leben… Die Verordnung von 1948 legt fest, dass die Akademie die Entwicklung der Künste ständig zu beobachten, sie…zu fördern oder Vorschläge zu ihrer Förderung zu machen hat“.

In diesem Sommer ist das Duo T&G als ordentliches Mitglied in die Akademie aufgenommen worden.

 

Yaaras Stimme zum ECHO-Fall

Yaaras Stimme zum ECHO-Fall

„DER SKANDAL LIEGT TIEFER

Im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung (19.4.2018) gibt es ein ausführliches Interview mit Yaara zum Thema Echo-Klassik. Das Duo hat in den Jahren zwischen 1997 und 2013 5 Mal den Preis erhalten.

Hier ein Auszug daraus:“Das die Jury den Rappern unter dem Schlagwort Kunstfreiheit den Preis zuerkannte, finde ich fast banal. Das Skandalon liegt tiefer, im Gesellschaftlichen, dieser Fall ist die Spitze des Eisberges. Dass eine Gesellschaft solche Texte überhaupt hinnimmt als Unterhaltungsmusik, dass Konzerte besucht und CDs verkauft werden, da zeigt sich der wahre Skandal. Das schlimmste ist, dass es junge Menschen sind, die solche Musik quasi widerstandslos schlucken. Das geht schon pränatal los, wenn Eltern sich der Aggressivität und Brutalität dieser Musik aussetzen. Das kriegen die Kinder im Mutterleib mit und gewöhnen sich mit der Muttermilch daran“.

Auf die Frage ob das Duo nun seine 5 ECHOs zurück gibt, hat Yaara folgendes gesagt: „Manche werden sagen, wenn eine Tochter von Holocaust-Überlebenden das nicht tut, ist sie wohl stumpf und gleichgültig. Wäre ich im Saal gewesen, hätte ich meine Preise auf die Bühne gepfeffert und gesagt: Die Firma dankt! So war es aber nicht. Wenn ich jetzt, da ist Andreas Groethuysen meiner Meinung, die Echos aus Protest zurückgebe, dann ist das wohlfeil und sogar heuchlerisch. Neben anderen Preisen für unsere Arbeit stehen in unseren Biografien auch die Echos. Die Agenturen haben sie als Gütesiegel benutzt, die Veranstalter Konzerte damit beworben, auch die CD-Firma. Wir haben die Echos in diesem Bewusstsein angenommen. Sie nun husch, husch zurückzugeben, finde ich heuchlerisch. Damit wird nichts besser, es trifft nicht die gesellschaftliche Problematik, mit der wir alle umgehen müssen. Um nicht missverstanden zu werden: Ich habe sehr viel Verständnis für Zorn und Wut über soziale Benachteiligung,

Gewalterfahrungen und Diskriminierungen und dem künstlerischen Ausdrucksbedürfnis dafür. Aber es gibt für mich eine Grenze dort, wo das Leid von Menschen verhöhnt wird. Der Holocaust ist das konzentrierteste Symbol für das, was Menschen anderen Menschen antun können. Diese Grenze will ich in keinem Land auf der Welt verletzt oder gar überschritten sehen. Punkt.“

Yaaras Stellungnahme zum Thema ECHO-Musikpreis im ausführlichen Interview für die Süddeutschen Zeitung (s.u.: „Der Skandal liegt tiefer“) hat viel Zustimmung erfahren.

In Folge hat die ZDF ASPEKTE-Redaktion Yaara gebeten ihre Meinung zur Abschaffung des Preises zu äußern. 

Musikjournalismus: Gestern, heute. Auch Morgen?

Musikjournalismus: Gestern, heute. Auch Morgen?

Für eine Essayreihe auf dem Internetportal KlassikInfo.de hat Yaara einen Beitrag mit diesem Titel verfasst. Diesen Artikel, so wie weitere Beiträge zu diesem Thema kann man hier finden:

  • Website Klassikinfo

Hier vorab einige Sätze daraus:

„Der öffentliche und kritische Diskurs über die sogenannte E- Musik, dessen zentrale Bühne im 20. Jahrhundert das Feuilleton war, fristet mittlerweile ein Kleininsel-Dasein im feuilletonistischen Gewässer …
Viele Leser gehen nachgerade hungrig aus der Lektüre des Feuilletons. Sie würden gerne von einer kompetenten Person, einem journalistischen Navigator, an der Hand genommen und durch das entsprechende Repertoire geführt werden…
Dabei möchte ich aus der oben erwähnten “Schrumpfungs-Tendenz” eine Musik-Gattung ausnehmen: Die Oper. Diese hat sich quasi “emanzipiert“ und sie besetzt im Rahmen der Berichterstattung über Musik eine ähnliche Rolle wie die des Fußballs im Sport…
Die eigentlichen Aufsteiger und absoluten Absahner im Feuilleton sind indes die Bereiche Rock und Pop: Was früher eine neue CD von Brendel oder Zimerman war, ist heute das neue Album von Beyoncé oder Rihanna.“