Rossini: Petite Messe Solennelle
Eine Liebeserklärung an die Religion.
„Apropos Musik, ich weiß nicht, ob Euch bekannt ist, daß ich eine Messa di Gloria für vier Stimmen komponiert habe, welche ihre Aufführung im Palast meines Freundes Graf Pillet-Will hatte. Diese Messe wurde aufgeführt von tüchtigen Künstlern […] und begleitet von zwei Klavieren und einem Harmonium. Die führenden Komponisten von Paris (einbegriffen mein armer Kollege Meyerbeer, der nicht mehr unter den Lebenden weilt), haben mich – entgegen meinem Verdienst – sehr gelobt. Man will, daß ich sie instrumentiere, damit sie dann in irgendeiner der Pariser Kirchen aufgeführt werden kann. Ich habe Widerwillen, solche Arbeit zu übernehmen, weil ich in diese Komposition all mein kleines musikalisches Wissen gelegt habe und weil ich gearbeitet habe mit wahrer Liebe zur Religion.“
So schreibt Rossini an Liszt 1865 in seiner humorvollen und schalkhaften Art. Tatsächlich hat er später insgeheim das Werk doch orchestriert, aus Angst, ein anderer könnte es machen und den so spezifischen Charakter dieser zauberhaften Komposition zerstören.
„Petite“ ist die Messe, was Länge und Tiefe anlangt, allerdings nicht! Diese Bezeichnung galt der ursprünglichen Vokalbesetzung, die mit 12 Sängern (inkl. Solo Stimmen) recht intim war. Es gibt wohl kein zweites Werk, das den sakralen Text mit so viel Wärme umhüllt, ohne dabei ins Folkloristische abzugleiten. Stets edel und kraftvoll widerspiegelt die Musik in einer natürlichen, ja authentischen Weise das Gefühl eines Glaubens, der sowohl im Irdischen wie auch im Himmlischen beheimatet ist.
Wir lieben diese Messe besonders und hegten seit längerem den Wunsch das Werk auch einzuspielen. Die Aufnahme, mit Peter Dijkstra und dem Chor des Bayerischen Rundfunks erfolgte Ende Oktober 2013.
Diese CD erschien am 11.4.2014.