Rossini: Petite Messe Solennelle

Rossini: Petite Messe Solennelle

Eine Liebeserklärung an die Religion. 

„Apropos Musik, ich weiß nicht, ob Euch bekannt ist, daß ich eine Messa di Gloria für vier Stimmen komponiert habe, welche ihre Aufführung im Palast meines Freundes Graf Pillet-Will hatte. Diese Messe wurde aufgeführt von tüchtigen Künstlern […] und begleitet von zwei Klavieren und einem Harmonium. Die führenden Komponisten von Paris (einbegriffen mein armer Kollege Meyerbeer, der nicht mehr unter den Lebenden weilt), haben mich – entgegen meinem Verdienst – sehr gelobt. Man will, daß ich sie instrumentiere, damit sie dann in irgendeiner der Pariser Kirchen aufgeführt werden kann. Ich habe Widerwillen, solche Arbeit zu übernehmen, weil ich in diese Komposition all mein kleines musikalisches Wissen gelegt habe und weil ich gearbeitet habe mit wahrer Liebe zur Religion.“

So schreibt Rossini an Liszt 1865 in seiner humorvollen und schalkhaften Art. Tatsächlich hat er später insgeheim das Werk doch orchestriert, aus Angst, ein anderer könnte es machen und den so spezifischen Charakter dieser zauberhaften Komposition zerstören.

„Petite“ ist die Messe, was Länge und Tiefe anlangt, allerdings nicht! Diese Bezeichnung galt der ursprünglichen Vokalbesetzung, die mit 12 Sängern (inkl. Solo Stimmen) recht intim war. Es gibt wohl kein zweites Werk, das den sakralen Text mit so viel Wärme umhüllt, ohne dabei ins Folkloristische abzugleiten. Stets edel und kraftvoll widerspiegelt die Musik in einer natürlichen, ja authentischen Weise das Gefühl eines Glaubens, der sowohl im Irdischen wie auch im Himmlischen beheimatet ist.

Wir lieben diese Messe besonders und hegten seit längerem den Wunsch das Werk auch einzuspielen. Die Aufnahme, mit Peter Dijkstra und dem Chor des Bayerischen Rundfunks erfolgte Ende Oktober 2013.

Diese CD erschien am 11.4.2014.

Yaara Tal und Andreas Groethuysen im Gespräch über ihre aktuellen Projekte.

Yaara Tal und Andreas Groethuysen im Gespräch über ihre aktuellen Projekte.

Ein großes Feature, diesmal im Fono Forum (Mai Heft), in der Papieredition und online.
Von Eva Blakewitz

In seinem edlen Blog („Mittwochs um zwölf“) schreibt  der Musikkritiker Peter Hagmann.

„Prickelnd und belebend ist das alles. Und leicht fügt es sich ins Ohr; wer jedoch genauer zuhört, stösst auf manche präzis gesetzte Pointe. Denn Yaara Tal und Andreas Groethuysen gehen mit verschmitzter Spiellust ans Werk. Die geradezu zirzensische Fingerfertigkeit, die hier bisweilen gefordert ist, meistern sie blendend. Und unter ihrem Zugriff klingen ihre beiden Klaviere herrlich opulent, samten in den Bässen, silberhell im Diskant. Viel Vergnügen.“

 

Konzerte von Mozart und Czerny

In der letzten Januar-Woche (2013) haben wir ein weiteres CD-Projekt realisiert, dieses Mal mit zwei Klavierkonzerten. Es wird wie immer ein Produkt des Labels Sony Classical, in diesem Fall in einer Koproduktion mit dem BR.

Zusammen mit dem Dirigenten Bruno Weil und dem Rundfunkorchester des BR konnten wir das Konzert für ein Klavier zu vier Händen und Orchester von Carl Czerny einspielen, nebst Mozarts Doppel-Klavier-Konzert KV 365.

Das Czerny-Konzert ist eine wahre Rarität mit zauberhaften Momenten, vor allem in den lyrischen Passagen (wer hätte das gedacht?) und man hört schon Chopins zukünftige Nocturne-Handschrift. Die Ecksätze verlangen dabei von den Pianisten eine souveräne Beherrschung der berühmt-berüchtigten Etüden des Meisters …

Das Geburtsjahr Czernys (1791) markiert auch das Todesjahr Mozarts. Sein Konzert für zwei Klaviere und Orchester ist keine Rarität, aber ein Juwel der Perfektion und Schönheit.

Zum Ende der viertägigen Aufnahmesession entstand das entspannte und heitere Foto mit dem Dirigenten Bruno Weil (ganz links), nebst Christian Rabus (dem Klaviertechniker) und Jörg Moser (dem Tonmeister).

Diese CD erschien am 14.02.2014.