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Concerto for Two Pianos & Orchestra

Vaughan Williams

Duo Tal & Groethuysen
Veröffentlichung: 27.07.2012
Label: Sony Classical

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Informationen zur CD

Vaughan Williams: Concerto for Two Pianos & Orchestra

1 I. Toccata – Allegro Moderato – Tal & Groethuysen / Musikkollegium Winterthur
2 II. Romanze – Lento
3 III. Fuga Chromatica – Allegro
4 IV. Finale Alla Tedesca
5 I. Preludio – Moderato – Musikkollegium Winterthur
6 II. Scherzo – Presto Misterioso
7 III. Romanza – Lento
8 IV. Passacaglia – Moderato

 

Gesamtdauer: 64:52
Aufnahmedatum: 21.-25. Februar 2012
Aufnahmeort: Stadthaus Winterthur
Tonmeister: Andreas Werner

Das Duo wollte das Projekt eigentlich schon 2007 realisieren, das Programm war bereits geprobt und in Konzerten aufgeführt. Doch wegen eines Unfalls (ein Rottweiler hatte Yaara Tal schwer verletzt) musste die Aufnahme abgesagt werden, und erst heuer konnte alles nachgeholt werden. Das Duo ist höchst erfreut darüber, denn das Warten hat sich gelohnt: Die Verständigung mit dem schottischen Dirigenten Douglas Boyd war vom ersten Moment optimal, und das Musikkollegium aus Winterthur musizierte mit grösster Natürlichkeit und Begeisterung.

CD-Kritiken

5. ECHO Klassik für das Duo Tal & Groethuysen

ECHO Klassik 2013 für das Duo Tal & Groethuysen für die Konzerteinspielung des Jahres (20./21. JH) Ralph Vaughan Williams: Concerto for 2 Pianos & Orchestra zusammen mit dem Musikkollegium Winterthur/Douglas Boyd.

Hinter den Kulissen von zwei ausgezeichneten Musikaufnahmen

„[…] das Klavierduo Tal & Groethuysen bricht technisch und musikalisch engagiert eine Lanze für dieses impulsive, ziemlich perkussive Konzert. Eine Repertoirebereicherung!“

(Rondo 4/2012)

Massige KlanggestaltenWer auf spätromantische Klangmassen steht, ist hier richtig: Ralph Vaughan Williams führte sein Konzert für zwei Klaviere und Orchester hörbar üppig an – nicht anders als seine Sinfonien. Trotz der über weite Strecken massigen Gestalt seiner Werke hatte der britische Komponist ein feines Gespür für Musikdramatik und harmonische Gestalten.

(Fritz Trümpi, kulturtripp 17.11.2012)

Eine hinreißende Einspielung

Wie erfreulich! Am 27. Juli 2012 erschien die neue Ralph Vaughan Williams CD und gleich am selben Tag sendet der NDR eine jubelnde Kritik! Die Rezensentin, Ulrike Henningsen, beschrieb ihren ersten Eindruck von diesem Werk folgendermaßen: „Die Intensität der Musik packt den Zuhörer von der ersten Sekunde an und lässt ihn bis zum Ende nicht mehr los. Markante Rhythmen, kurze einprägsame Motive, hohes Tempo – leidenschaftlich drängt diese Musik immer weiter und nimmt den Hörer mit auf einen Trip ins Ungewisse. Wie geht es weiter mit den Klängen, welche Töne warten an der nächsten Ecke?“

Dieser Charakter der Komposition, in den schnellen Sätzen stets ins Unerwartete zu driften – und das mit Volldampf, stellt an die Interpreten beträchtliche Anforderungen. Dazu äußert sich die Journalistin: „Tal und Groethuysen lassen völlig vergessen, wie schwer die virtuosen Passagen, wie komplex die Rhythmen sind – und wie extrem anspruchsvoll es ist, diese unglaublich vielen Klangfarben zu gestalten, wie etwa im dritten Satz der chromatischen Fuge.“

Die Romanze, eine Pastorale in ruhiger, meditativer Stimmung entspannt sich als einziger langsamer Satz (Ausnahme: die Coda) inmitten der sonst sehr kraftvollen Komposition, ohne sich drängen zu lassen. In den Worten der Rezensentin: „Große schwelgerische Klänge bestimmen diese Romanze – lustvoll ausgekostet, ohne dabei je ins Kitschige abzugleiten“.

Richtig lustvoll, zünftig, ausgelassen, mit ein bisschen „Rosenkavalier“-Charme entfaltet sich der letzte Satz zu einer prachtvollen Kadenz. Diese führt letztendlich in die sich leise zurückziehende Coda. Hennigsen: „Im Schlusssatz wird es dann tänzerisch. „Alla Tedesca“, also nach der Art eines deutschen Tanzes, ist er überschrieben. Das muss ein rauschendes Fest sein, auf dem sich die Paare zu dieser Musik im Kreise drehen.
Aber auch hier wirkt nichts plakativ oder aufdringlich. Die Musik schwingt, denn die Dynamik ist in jeder einzelnen Phrase differenziert gestaltet. Das gilt für die beiden Pianisten genauso wie für die Orchestermusiker. Eine hinreißende Einspielung, die abgerundet wird von Vaughan Williams 5. Sinfonie“.

Der Rezensent von MDR FIGARO stelle lapidar fest: „Klavier-Doppelkonzerte sind selbst in gut bestückten Diskografien selten zu finden“. Und das entspricht auch der Wahrheit. Im Konzertbetrieb und auf dem Schallplattenmarkt werden vornehmlich die Doppelkonzerte von Bach, Mozart, Mendelssohn und Poulenc wiederholt gespielt. Die restlichen Konzerte – es sind leider nicht sehr viele – werden zu Unrecht viel zu selten aufgeführt. „Darunter befindet sich auch das wenig bekannte Doppelkonzert von Ralph Vaughan Williams, das sich jetzt das renommierte Klavierduo Yaara Tal und Andreas Groethuysen vorgenommen haben.“

Wie die NDR Kollegin lobt auch er die Intensität und zupackende Kraft von Komposition und Interpretation: „Ungemein intensiv von Beginn an, hat Vaughan Williams damit alles andere als einen Ohrenschmeichler geschrieben. Rhythmisch ausgefeilt, hoch emotional und immer weiter treibend reißt diese Musik den Hörer mit und lässt dabei völlig vergessen, dass es vor allem das herausragende Zusammenspiel der beiden Solisten ist, was zählt. Dazu eine anrührende, dabei aber Licht durchflutete 5. Vaughan-Williams-Sinfonie vom Musikkollegium Winterthur und Douglas Boyd, ergibt das Album einen rundum gelungene Gesamteindruck.“

Der HR hat sich ebenfalls mit der neuen Produktion des Vaughan Williams Doppelklavierkonzerts befasst. Der Journalist Martin Gruneberg postuliert: „Yaara Tal und Andreas Groethuysen gehören seit Jahrzehnten zu den weltweit führenden Klavierduos. Und als neugierige Musiker, denen nur ein relativ begrenztes Repertoire zu Verfügung steht, überraschen sie immer wieder mit Werken, die die meisten von uns wohl noch nie gehört haben“.

Es stimmt, dass das Duo seit seiner Gründung immer bestrebt war, die tradierten Schranken des Repertoires zu durchbrechen. Denn es gibt erheblich mehr wertvolle Kompositionen als gewöhnlich angenommen, und die umfangreiche Diskographie mit Ersteinspielungen und extravagante Konzertprogramme des Duos belegen diese Tatsache.

Der Kritiker formuliert diesen Gedanken weiter: „Und so ist auch dieses Konzert für zwei Klaviere und Orchester des britischen Komponisten eine Bereicherung für das Repertoire. Sicher, dieses Konzert ist eine etwas aus der Zeit gefallene Komposition – spätromantische Musik, die aber auf jeden Fall ihre Reize hat. Insbesondere, wenn sie so differenziert und farbenreich gespielt wird, wie hier vom Duo Tal und Groethuysen“.