Petite Messe Solennelle
Gioachino Rossini
Duo Tal & Groethuysen
Veröffentlichung: 11.04.2014
Label: Sony Classical
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Informationen zur CD
Gioachino Rossini (1792 – 1868)
Petite Messe Solennelle (1863) für Soli, Chor, zwei Klaviere und Harmonium
Gesamtdauer: | 78:20 |
Aufnahmedatum: | 24. – 26. Oktober 2013 |
Aufnahmeort: | Prinzregententheater Munich |
Tonmeister: | Torsen Schreier |
„Apropos Musik, ich weiß nicht, ob Euch bekannt ist, daß ich eine Messa di Gloria für vier Stimmen komponiert habe, welche ihre Aufführung im Palast meines Freundes Graf Pillet-Will hatte. Diese Messe wurde aufgeführt von tüchtigen Künstlern […] und begleitet von zwei Klavieren und einem Harmonium. Die führenden Komponisten von Paris (einbegriffen mein armer Kollege Meyerbeer, der nicht mehr unter den Lebenden weilt), haben mich – entgegen meinem Verdienst – sehr gelobt. Man will, daß ich sie instrumentiere, damit sie dann in irgendeiner der Pariser Kirchen aufgeführt werden kann. Ich habe Widerwillen, solche Arbeit zu übernehmen, weil ich in diese Komposition all mein kleines musikalisches Wissen gelegt habe und weil ich gearbeitet habe mit wahrer Liebe zur Religion.“
So schreibt Rossini an Liszt 1865 in seiner humorvollen und schalkhaften Art. Tatsächlich hat er später insgeheim das Werk doch orchestriert, aus Angst, ein anderer könnte es machen und den so spezifischen Charakter dieser zauberhaften Komposition zerstören.
„Petite“ ist die Messe, was Länge und Tiefe anlangt, allerdings nicht! Diese Bezeichnung galt der ursprünglichen Vokalbesetzung, die mit 12 Sängern (inkl. Solo Stimmen) recht intim war. Es gibt wohl kein zweites Werk, das den sakralen Text mit so viel Wärme umhüllt, ohne dabei ins Folkloristische abzugleiten. Stets edel und kraftvoll widerspiegelt die Musik in einer natürlichen, ja authentischen Weise das Gefühl eines Glaubens, der sowohl im Irdischen wie auch im Himmlischen beheimatet ist.
Wir lieben diese Messe besonders und hegten seit längerem den Wunsch das Werk auch einzuspielen. Die Aufnahme, mit Peter Dijkstra und dem Chor des Bayerischen Rundfunks erfolgte Ende Oktober 2013.
CD-Kritiken
Podcast Radio
France 25.12.2020
Eine Liebeserklärung in 4 Minuten: La vie serait moins belle sans…“La petite Messe solennelle“
Rossini, Petite Messe solennelle par le Duo Tal & Groethuysen et le Choeur de la Radio bavaroise sous la direction de Peter Dijkstra.
Radio Télévison Suisse hat neulich eine ausgedehnte Sendung diesem zauberhaften Werk gewidmet. Der Redakteur unterhält sich mit 3 Musiker über die Besonderheiten dieser Komposition und gemeinsam suchen sie nach favorisierten Einspielungen… Ein spannender Podcast für Frankophile! (rts.ch 18.4.2015)
Oratorischer Rossini
NZZ 25.09.2014
„…. Ein grosses Plus der Einspielung ist die absolut zuverlässige und differenzierte Begleitarbeit des Klavierduos Tal & Groethuysen.“
Sanft und wildDas Pianisten-Duo Tal & Groethuysen brilliert mit Mozart und Czerny – und es beweist, dass Rossini mehr als flotte Opern komponierte
SZ 16.06.2014
In einer ausführlichen Besprechung der beiden letzten CD-Veröffentlichungen des Duos zieht der Journalist Michael Stallknecht im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung folgendes Resümee: „Was die in Israel geborene Yaara Tal und der Münchner Andreas Groethuysen in ihrer mehr als 20-jährigen gemeinsamen Karriere anpacken, hat meist den Rang der Referenzaufnahme. Ihre Interpretationen haben einen Zug des Klassischen und gültig Geklärten. Das Label Sony Classical pflegt mit ihnen eine Aufnahmebeziehung von einer Stetigkeit, die im schnelllebigen Klassikmarkt ungewöhnlich ist.“
Dabei beschreibt er die spezielle pianistische Qualität des Duos mittels einer Frage: „Gibt es ein anderes Klavierduo, das einen Triller so makellos zusammen spielen kann? Einen Triller, der atmet, sich organisch entwickelt, an- und abschwillt?“ Die ästhetische Zielsetzung bei der Wiedergabe des heiklen Mozart Doppel-Klavierkonzertes definiert der Rezensent folgendermaßen: „Ihr Mozart klingt licht und sanft, drängt aber nach vorn, er vollzieht sich in durchdachten Artikulationen, hat sich aber eine verspielte Wildheit bewahrt. Auf dem allzeit schwierigen Terrain Mozartscher Klaviermusik bedeutet das die Quadratur des Kreises. Und mit dem Dirigenten Bruno Weil am Pult des Münchner Rundfunkorchesters ist für die nötigen Hintergründe aus einer historisch informierten Aufführungspraxis gesorgt.“
Wenn es darum geht, die Rolle der beiden Pianisten in Rossinis „Petite messe solennelle“ zu charakterisieren, konzentriert sich der Kritiker auf folgende zwei Hauptmerkmale: „Tal & Groethuysen spielen selbst simple Begleitfiguren mit einer körperlichen Grundspannung, die der Musik eine räumliche Dimension verleiht. Nicht nur im rein instrumentalen „Prélude religieux“ wird ein eigener Zugang des vor allem als Opernkomponisten bekannten Rossini zur Welt des Klaviers hörbar.“
audio.de
„Das renommierte Klavierduo setzt swingende Impulse …..Gäbe es eine Hitparade geistlicher Musik – die Petite Messe solennelle wäre Anwärter auf Platz 1.“
Tagesspiegel
„Einen klugen Kontrast zum geschmeidigen Chorklang setzten Yaara Tal und Andreas Groethuysen an den Klavieren: klar, geradlinig, strukturierend. Aber nie stur: Bewusst opernhaft feuern sie Tenor Eric Cutler bei seiner Arie zum heldischen Auftrumpfen an und scheuen auch nicht den weichzeichnenden Pedalgebrauch, wenn Rossini im „Crucifixus“ Edelkitsch à la Charles Gounod komponiert.“
Oberbayerisches Volksblatt 10.06.2014
„Peter Dijkstra hat den Chor des Bayerischen Rundfunks auf porentief reine Schönheit geeicht, auch auf einen intimen, biegsamen, schlackenlosen Klang. Eigentlicher Energiespender ist aber das Klavierduo Yaara Tal und Andreas Groethuysen, die mit Max Hanft am Harmonium das Orchester „ersetzen“.
HR-Online
„Und bis heute gehört die Messe gleich in welche Fassung eher zu den Raritäten im Konzert. Doch mit dieser CD kann man nicht nur Rossini abseits von seinen Opern einmal anders entdecken, sondern diese Aufnahme besticht mit einer musikalischen Qualität, dass es sich schon deshalb lohnt, sie nicht nur einmal zu hören.“
RBB Kulturradio
„……Diese neue Einspielung ist sehr gelungen. Besonders gefallen mir die beiden Pianisten (Pianistin und Pianist!), die das ganze tragen, denn sie geben der Musik den Pulsschlag vor. Man hört, wie gut sie aufeinander abgestimmt sind, wie sie zusammen atmen und im Gleichtakt agieren. Sie spielen mit einem klaren, fast harten, cembaloartigen Anschlag, der gut paßt, denn immerhin hat Rossini als Subskribent an der kritischen Bach-Ausgabe gearbeitet (seit 1857). Diesem Pulsschlag ordnen sich die Solisten und der Chor zu… Alles in allem – eine empfehlenswerte, überzeugende CD.“
Neue Luzerner Zeitung
Rossinis Ironie
„…In dieser Fassung (mit zwei Klavieren und Harmonium) erklingt die eben erschienene Aufnahme. Das Klavierduo Tal & Groethuysen setzt diese Verschlankung bestechend um: Mit spritzig artikuliertem Klang, dessen Farben dennoch bis hin zu Pathos und feierlichen Bach-Anklängen reichen….“