Brahms – Klavierkonzert Nr. 1, Schubert 20 Ländler
Duo Tal & Groethuysen
Veröffentlichung: 14.01.2011
Label: Sony Classical
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Informationen zur CD
(Bearbeitung für Klavier zu vier Händen von Johannes Brahms)
1 | Maestoso | 21:59 |
2 | Adagio | 13:43 |
3 | Rondo | 11:29 |
Franz Schubert
(Bearbeitung für Klavier zu vier Händen von Johannes Brahms)
4 | 20 Ländler D 366/814 | 14:20 |
Eine Coproduktion von Sony Classical mit dem Südwestdeutschen Rundfunk
Gesamtdauer: | 61:32 |
Aufnahmedatum: | 22.-24. Oktober 2009 |
Aufnahmeort: | SWR Funkstudio Stuttgart |
Tonmeister: | Michael Sandner |
CD-Kritiken
„Mit welcher konzessionslosen Strenge sie die Exposition des Konzertes präsentieren, wie sie die Entwicklung des thematischen Materials verfolgen, welche Farben sie aus dem Klavier hervorzuzaubern verstehen und wie differenziert sie den Solopart herausarbeiten: All dies verdient höchste Bewunderung.“
(FonoForum)
„Brahms hat das mächtig ausgreifende Konzert nicht einfach für vier Hände reduziert, er hat es vielmehr in eine neue, manchenorts etwas anders formulierende Version gebracht. Und weil sie von Yaara Tal und Andreas Groethuysen so weich und sensibel in Klang gebracht wird, erscheint diese Fassung als ein Kunstwerk eigenen Rechts.“
(Neue Zürcher Zeitung, 26.11.10)
„Klangfinessen in feinsten Abstufungen“
(NDR Kultur, 12.1.2011)
„Seine Fassung für Klavier zu vier Händen sei „praktisch und geradezu leicht spielbar“, sagte Johannes Brahms über sein Klavierkonzert d-Moll. Wer dem israelisch-deutschen Klavierduo Tal & Groethuysen zuhört, wie es das gewaltige Orchesterwerk in virtuose Kammermusik verwandelt, der ahnt: Herr Brahms neigte dann und wann zu Untertreibung.“
(Stern, 24.02.2011)
(Frankfurter Neue Presse, 21.03.2011)
„Auch Johannes Brahms selbst war ein begeisterter Arrangeur der so besser vermarktbaren eigenen Werke. Das 1. Klavierkonzert, ein Schmerzenskind aus sinfonischen Anfängen erdacht, ist aber nun besonders orchestral ausgelegt. Die Zweifel schwinden rasch, hört man die feinsinnige, quasi mit der reduzierten Brahms-Pranke operierende vierhändige Vorgehensweise des rühmlichen Klavierduos Yaara Tal & Andreas Groethuysen. Da lichtet sich die imaginäre Begleitung, und hat der solistische Part alles norddeutsch Erdenschwere verloren. Der oft mürrische Brahms lächelt versonnen. Die Spielfreude überträgt sich zudem auf zwanzig rustikal ziselierte Schubert-Ländler.“
(Die Welt, 14.01.2011)
Die Brahms – Schubert CD ist dramaturgisch eine sehr spezielle Einspielung. Auf der CD erklingen 20 Finger (an einem Klavier), die Original-Kompositionen sind in ihren Versionen für Klavier und Orchester (Brahms) oder für Klavier solo (Schubert) bekannt. Im ersten Fall hat der Bearbeiter also eine Kondensierung des Materials bewerkstellingen müssen und im zweiten dementsprechend eine sinnvolle Erweiterung. Da in beiden Fällen ein Genie am Werke war, ist das Ergebnis prachtvoll ausgefallen! Kein Geringerer als Brahms hat sich dieser Aufgabe gestellt und er bewies, wie schon öfters, dass er nicht nur einer der begnadensten Komponisten aller Zeiten war, sondern auch ein gewiefter Arrangeur!
Treffend beschreibt Frank Siebert in FONOFORUM diese Zusammensetzung: „Größer könnten die Kontraste kaum sein: Die gewichtige sinfonische Anlage des charismatischen Konzerts steht in direktem Gegensatz zu den zwanzig Schubert-Ländlern, die wie mit leichter Hand komponiert wirken und zwischen tänzerischer Unbeschwertheit und melancholischer Noblesse wechseln“.
Auf den ersten Satz des Klavierkonzertes bezogen notiert er: „Mit welcher konzessionslosen Strenge sie die Exposition des Konzertes präsentieren, wie sie die Entwicklung des thematischen Materials verfolgen, welche Farben sie aus dem Klavier hervorzuzaubern verstehen und wie differenziert sie den Solopart herausarbeiten: All dies verdient höchste Bewunderung.“
Die Wiedergabe des zweiten Satzes stellt die Interpreten vor die heikle Aufgabe: Man muss genau das Tempo finden, das die grösste Ruhe und Innigkeit ermöglicht, ohne dass der Spannungsbogen verloren geht. Dazu schreibt der Rezensent der BADISCHEN ZEITUNG: „Vor allem das Adagio war gestalterisch sensibel reflektiert und fast weihevoll. Die fließenden sanglichen Themen, das Trauererfüllte bringt das Weltklasseduo interpretatorisch meisterlich ausgereift und klanglich hymnisch zum Ausdruck.“
Eine besondere Qualität dieser Bearbeitung wird vom Dr. Michael Schmidt, Redakteur des BAYERISCHEN RUNDFUNKS treffend formuliert: „Manche Passagen klingen sogar spannender als in der orchestralen Originalversion“ und er ergänzt: „so fühlt man sich im Schlussrondo des Konzerts geradezu magisch in die Welt der „Ungarischen Tänze“ von Brahms versetzt. „
Zu den Tänzen Schuberts schreibt das FONOFORUM weiter: „Diese kostbaren Miniaturen spielt das Duo mit so einem feinen unaufdringlichen Charme, als wäre die Musik nur ein kurzer, intensiver Gedanke. Gerade durch diese Bescheidenheit des Spiels bleibt der musikalische Eindruck hier ebenso nachhaltig wie bei der Interpretation des Konzertes.“
Abrundend stellt Elisabeth Richter vom NDR fest: „Mit dem Duo Tal und Groethuysen, das schon lange mit den Schubertschen Original-Klavierwerken vertraut ist, gibt es hier zwei Interpreten, die mit ihrem Nuancenreichtum, ihrer musikalischen Reife und Kennerschaft vom Zauber von Schuberts Musik – in der Sicht von Brahms – so himmlisch „erzählen“, dass man nicht genug davon bekommen kann.“
Tal/Groethuysen spielen Brahms-Konzert zu vier Händen